Fallschutzplatten selber verlegen Tipps und Hinweise
Wenn Sie unseren Verlege-Tipps folgen, werden Sie dauerhafte und über lange Zeit ansprechende Flächen für Spielplätze, Sportplätze oder Terrassen erstellen, die für viele Jahre fast wartungsfrei sein werden. Bezüglich der Boden- und Untergrundvorbereitung empfehlen wir grundsätzlich die Konsultation eines Fachbetriebes.
Ausdehnung von Fallschutzplatten
Gummi-Elastikplatten neigen zu einer Ausdehnung bei Wärme und zu einer Kontraktion bei Kälte. Je nach verwendetem Gummi-Rohmaterial sind bei unfixierten also unverklebten Gummi-Elastikplatten Massveränderungen von bis zu 2,5% bekannt. Platten die am Morgen bei 5 Grad verlegt werden haben ein anderes Mass als Platten die Nachmittags bei 20 Grad verlegt werden. Vor der eigentlichen Verklebung der Platten empfehlen wir darum alle Platten lose zuerst auszulegen. Damit gleichen sich die Platten an die Umgebungstemparatur an.
Verklebung der Fallschutzplatten
Die Verklebungen von Gummi-Elastikplatten, entweder vollflächig auf gebundenen Untergründen oder zumindest seitlich auf ungebundenen Untergründen, sind die einzigen empfohlenen Installationsarten. Jede Gummi-Elastikplatte mit weniger als 35 mm Stärke muss durch eine vollflächige Verklebung auf gebundenen Untergründen fixiert werden. Für anders verlegte Gummi-Elastikplatten wird keine Garantie übernommen.
Empfehlung der Kleber
Die folgenden PU-Kleber werden für die Verklebung empfohlen: Komponenten-Kleber 1174 für die vollflächige Verklebung auf gebundenen Untergründen Komponenten-Kleber SH100 für die Seitenverklebung von Gummi-Elastikplatten auf ungebundenen Untergründen und für einen zusätzlichen Halt von vollflächig verklebten Platten. Andere 1-K PU-Kleber können ebenfalls genutzt werden. Beispiel: Uzin, Forbo, Henkel. Wir empfehlen jedoch immer eine Probeverarbeitung im Zusammenhang mit unserern Fallschutzplatten.
2 Bilder - PU-Glue 1174 - PU-Glue SH100
Drainage
Eine gute Drainage sollte auf jeder Fläche gewährleistet sein. Bei gebundenen Untergründen ist auf ein ausreichendes Gefälle zu achten.
Werkzeuge und Materialien
Für die Verlegung benötigt werden: Massband, Kreidelinien, Teppichmesser, Stichsäge mit Holzblatt oder Wellenschliffblatt, Reifenweiss-Stift, Schneidetisch-Böcke, Klebepistole für Kleebr SH100, Knieschutz, Schutzbrille, Handschuhe.
Vorbereitung des Untergrundes
Fragen Sie einen qualifizierten Profi wie Garten- oder Landschaftsbauer nach dem für Ihre Umgebung am besten geeigneten Untergrund. Die folgenden Ausführungen dienen als Orientierung für einen generellen Aufbau.
Gefälle vom Untergrund
Ein Gefälle von 1-2% ist in der Regel ausreichend 1-2 cm Höhenunterschied auf einen laufenden Meter, um stehendes Wasser auszuschliessen. Stellen SIe sicher, dass sich keine Pfützen auf der Fläche bilden können. Haftungsprobleme und schlechte Verklebungsergebnisse resultieren oft aus bei der Verklebung vorhandener Restfeuchtigkeit. Stellen Sie sicher, dass die Gummi-Elastikplatten und der Untergrund frei von Feuchtigkeit sind.
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A. Zement-Untergründe
Die besten und dauerhaftesten Ergebnisse erreichen Sie durch die Verwendung von Zement-Untergründen und einer darauf durchgeführten, vollflächigen Verklebung von Gummi-Elastikplatten. Zement-Untergründe müssen mind. 28 Tage alt sein. Die müssen durchgetrocknet und frei von hydrostatischem Druck sein, bevor eine Verklebung mittels PU-Kleber stattfinden darf. Stellen SIe sicher, dass die Oberfläche glatt, sauber und trocken ist. Eine gute Drainage ist sehr wichtig für die Langlebigkeit von Gummi-Elastikflächen.
B. Asphalt-Untergrund
Asphalt-Untergründe müssen mind. 120 Tage alt sein, bevor eine Verklebung stattfindet. Die Flächen müssen frei sein von Öl, Fett und anderen Verunreinigungen. Benutzen Sie einen Hochdruckreiniger um die Fläche zu säubern und entfernen Sie alle losen Materialien. Lassen Sie die Fläche vollkommen trocknen. Eine gute Drainage ist sehr wichtig für die Langlebigkeit von Gummi-Elastikflächen.
C. Kompaktierte Schotteruntergründe ungebundener Untergrund
Gummi-Elastikplatten mit einer Stärke von mehr als 30 mm können auch auf kompaktierten Splitt-, Schotteruntergründen verlegt werden. Die zu belegende Fläche muss zunächst mind. 30 cm ausgekoffert werden. Eine durchschnittliche Empfehlung lautete, zunächst ca. 20 cm Grobschotter ca. 0-32 mm einzubringen. Die Fläche dann anfeuchten und mit einer Rüttelplatte kompaktieren. Dann ca. 5 cm gebrochenen Feinsplitt ca. 0-8mm auftragen. Der Zusatz von ein wenig Zement und Sand resultiert in einer glatteren Oberfläche. Die Fläche dann nochmals anfeuchten und mit einer Rüttelplatte kompaktieren standfest verdichten. Unebenheiten in der obersten Schicht sind unbedingt zu beseitigen. Unter einer 3m-Latte sollten nicht mehr als 5 mm Freiraum sein.
Zwischen die kompaktierte Fläche und die Elastikplatten kann zusätzlich eine Fliess-Schicht eingebracht werden. Die einzelnen Bahnen des Fliess sollten sich ca. 10 cm überlappen. Fragen Sie immer einen qualifizierten Profi z.B. Garten- und Landschaftsbauer aus Ihrer Gegend um Rat. Er kennt die lokalen Gegebenheiten und Untergründe am besten. Abhängig von der Beschaffenheit des Naturbodens und der gewünschten Belastungsfähigkeit Ihrer neuen Fläche können die oben angegebenen Einbaustärken variieren.
D. Andere Untergünde
Fragen Sie Ihren Händler oder den Hersteller nach Ratschlägen, wenn Sie auf anderen Untergründen, als den oben beschriebenen verlegen möchten. Jegliche Verlegung auf anderen, nicht oben beschriebenen Untergründen erfolgt auf Gefahr des Verlegers bzw. Eigentümers.
Vorbereitung der Verlegung gilt für alle Verlegearten
- Lagern Sie die Elastikplatten ausschliesslich in der gelieferten Wetterschutz-Verpackung. Entpacken Sie die Elastikplatten erst, wenn Sie mit der Verlegung beginnen.
- PU-Kleber dürfen nur bei Temperaturen von über 10 Grad und unter 30 grad gelagert werden. Die Temperatur sollte während der Verlegung nicht weniger als 10 und nicht mehr als 35 Grad betragen.
- Während und nach der Installation (für 12 Stunden) sollte keine direkte Feuchtigkeit auf die verlegte Fläche treffen. Bei Niederschlagswahrscheinlichkeit soll die Fläche mit einer Folie vor dem Niederschag geschützt werden.
- Legen Sie alle Platten aus, die Sie am nächsten Tag verkleben möchten. Alle Platten sollten sich an die Umgebungstemperatur angleichen können.
Verlegung von Gummi-Elastikplatten
Jegliches Spielgerät oder Pfosten, Tore, Basketballkorb-Pfosten sollten vor der Verlegung der Gummi-Elastikplatten installiert werden. Der Untergrund muss vollständig präpariert sein.
Verlegung auf gebundenen Untergründen
Die Verlegung auf Zement oder Asphalt benötigt eine vollflächige Verklebung. Diese Methode wird vom Hersteller empfohlen. Zeichnen Sie eine Kreidelinie auf 2 aneinandergrenzenden Seiten Ihrer Fläche. Sie zeichnen eine “L”-Form. Berücksichtigen Sie Platz, wenn Sie Stolperschutzrampen verwenden möchten. Drehen Sie die erste Platte mit 2 Personen auf die Oberflächenseite.
Benutzen Sie den PU-Kleber 1174
Der Kleber wird bei niedrigen Temperaturen zähflüssiger. Da die Verarbeitung dann schwieriger wird, empfiehlt es sich, den Kleber in temperierten Innenräumen bis zur Verarbeitung aufzubewahren. Kalter Kleber kann zur Erwärmung auch für max. eine Stunde neben eine Heizung gestellt werden. Schneiden Sie die Kappe der Flasche ab. Der Kleber wird per Handdruck portioniert auf die Platte aufgetragen. Achten Sie darauf, dass Sie keine Wasser-Ablaufmöglichkeit auf dem Untergrund durch Kleberauftrag versperren. Bei der Verklebung von Platten mit einer Eierkarton-Struktur werden ca. 60% der Füsse mit einem Klebepunkt versehen. Wichtig sind dabei die Eckpunkte der Platten und ein grosszüger Bereich in der Plattenmitte siehe Fotos. Unbeabsichtigter Klebstoffauftrag z.B. auf die Plattenoberfläche muss umgehend mit einem Schaber und nicht fasrigen Stofftüchern aufgenommen werden. Gehärteter Kleber ist nicht mehr von der Elastikplatte zu lösen. Der Klebstoffverbrauch liegt bei ca. 350-400 Gramm/m². Bei Verlegung von Platten mit kleinen Wasserablaufkanälen auf der Plattenunterseite werden die erhabenen Felder mit Klebstoff bedeckt. Auch hier ist darauf zu achten, dass keine Wasserablaufmöglichkeit auf der Unterseite blockiert wird. Heben Sie die mit Klebstoff versehene Platte vorsichtig mit 2 Personen an und drehen Sie sie um. Positionieren Sie die Platte in der Ecke Ihrer markierten “L”-Fläche.
Zusätzliche optionale Seitenverklebung
Um das Eindringen jeglicher Festrückstände zwischen den Platten (in den Fugen) so weit wie möglich auszuschliessen und zusätzliche Stabilität in die Fläche zu bekommen, kann zusätzlich eine Seitenverklebung der Platten durchgeführt werden. Dies geschieht mit dem pastösen PU-Kleber SH-100, für deren Verarbeitung Sie eine Klebepistole benötigen. Der PU-Kleber wird ca. 1 cm unterhalb der Plattenoberfläche aufgetragen. Unterbrechen SIe den Auftrag ca. alle 10 – 15 cm für 5 cm Wasserablauf. Der Verbrauch liegt bei ca. 30 Gramm/laufenden Meter. Tragen Sie den Kleber für die zusätzliche Seitenverklebung nur auf den Seiten auf, an die Sie innerhalb der nächsten 30 min. eine weitere Platte ansetzten werden.
Arbeiten Sie mit den nächsten Platten weiter entlang einer Ihrer Kreidelinien. Stellen Sie sicher, dass die Platten gerade ausgerichtet sind. Beginnen Sie dann mit der nächsten Reihe nach der Sie wiederum die Ausrichtung der Platten kontrollieren. Wenn Sie mit einer Platte gegen eine bereits verlegte Platte stossen kann dies zu einem Verschieben der Patte führen. Verschobene Platten sollten unmittelbar korrigiert werden.
Um einen Pfosten in die Fläche einzuarbeiten gehen Sie wie folgt vor: Messen Sie die Abstände von bereits verlegten Platten zu dem Pfosten und zeichnen Sie die Masse mit einem Reifenweiss-Stift auf einer neuen Platte nach. Schneiden Sie gerade bis zu der auszuschneidenen Fläche und schneiden Sie dort den gewünschten Durchmesser aus. Durch Verdrehen der Platte können Sie diese nun um den Pfosten einsetzen. Achten Sie darauf, dass Ihnen dabei kein Klebstoff auf die Plattenoberfläche gelangt. Nach der Verlegung aller Platten kann mit der Verlegung der Stolperschutz-Rampen begonnen werden.
Verlegung von Stolperschutz-Rampen
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Die Abbildung zeigt ein Feld von 2x2m GummiElastikplatten, die von Stolperschutz-Rampen eingerahmt werden. Für jede Ecke der Fläche müssen Form A und Form B aus je einem Stolperschutz zurecht geschnitten werden. Verwenden Sie dazu eine Stichsäge und ein Blatt mit Wellenschliff.
Der Stolperschutz wird vollflächig auf dem Untergrund, und zusätzlich mit einer Seitenverklebung an den Elastikplatten fixiert. Der Verbrauch liegt bei ca. 200 gr. PU 1174 und bei ca. 30 Gramm von dem PU SH100. Der Kleber PU 1174 kann auf der Rückseite des Stolperschutzes mit einm A3 Kleberspachtel vollflächig verteilt werden. Mit Hilfe eines anderen Stolperschutzes halten Sie den Stolperschutz gerade. Der PU-Kleber SH100 wird auf die Elastikplatten-Seite aufgetragen. Drehen Sie den Stolperschutz vorsichtig um und bringen Sie ihn in seine Position. Stellen Sie sicher, dass die verklebte Fläche für min. 24 Stunden nicht betreten wird.
Verlegung auf Schotter
Bei der Verlegung auf kompaktierten Schotter-Untergründen wählen Sie die Seitenverklebung der Fallschutzplatten. Installieren Sie eine Randeinfassung für die gewünschten Flächenmasse z.B. Gummi-Randsteine oder B8-er aus Zement. Rechnen Sie mit einer Plattengrösse von 101 x 101 cm. Für eine Fläche von 6 x 6 Platten sollte Ihr Rahmen 6,06 x 6,06 m gross sein. Da sich die Masse von Gummiplatten nie auf den mm genau vorgeben lassen, kann es notwendig sein, dass die jeweils letzten Platten einer Reihe zugeschnitten werden müssen.
Bild Fallschutzplatte 100x100cm verlegt auf Schotteruntergrund. Fixiert durch Seitenverklebung
Um Stolperfallen zu vermeiden installieren Sie die Randeinfassung auf dieselbe Höhe wie die Gummi-Elastikplatten. Mögliche Materialien für die Rahmenkonstruktion: Steine, B8-er aus Zement, geeignete Hölzer und optimaler Weise Randsteine aus Gummi, die in ein Zementbett verlegt werden. Gummi-Randsteine bieten sich besonders an, da sie keine scharfen Ecken und Kanten aufweisen. Stellen Sie sicher, dass alle Winkel in der Rahmenkonstruktion genau 90 Grad haben. Beste Ergebnisse werden erzielt, wenn die Platten auch mit dem umgebenden Rahmen verklebt werden.
Setzen Sie eine Kartusche PU-Kleber SH100 in eine Klebepistole ein und setzen Sie die Plastikröhre auf die Kartusche. Schneiden Sie die Plastikröhre ca. 2 cm in einem Winkel von ca. 45 Grad ab. Beginnen Sie nun mit dem Klebstoffauftrag ca. 1 cm unter der Plattenoberfläche. Unterbrechen Sie die Klebelinie ca. alle 10 – 15 cm für ca. 5 cm erhöht die Wasserablauffähigkeit zwischen den Platten. Führen Sie diese Arbeit an je 2 aneinandergrenzenden Seiten der Platten durch. Der Verbrauch liegt bei ca. 30 Gramm/laufenden Meter. Tragen Sie den Kleber für die zusätzliche Seitenverklebung nur auf den Seiten auf, an die Sie innerhalb der nächsten 30 min. eine weitere Platte ansetzen werden.
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Legen Sie die erste Platte mit 2 Personen in eine Ecke Ihrer Fläche und drücken Sie die mit Klebstoff bedeckten Seiten vorsichtig gegen die Rahmenkonstruktion. Achten Sie darauf, dass Sie Ihren kompaktierten Unterbau nicht “beschädigen”. Arbeiten Sie in dieser Weise weiter in einer Reihe. Bei der letzten Platte einer Reihe kann ein zuschneiden der Platte erforderlich werden. Der PU-Kleber ist für ca. 30 min. noch korrigierbar. Als nächstes arbeiten Sie entlang der Linie, die ein “L” ergibt, wobei auch hier bei der letzten Platte ein Zuschneiden erforderlich werden kann. Schauen Sie sich beide erstellten “Linien” genau an und achten Sie dabei auf eine genaue Flucht. Wenn beide Linien gerade erscheinen, können Sie mit der Verlegung beliebig fortfahren.
Installation von Gummi-Randsteinen
Um Stolperfallen zu vermeiden, installieren Sie die Randeinfassung auf die selbe Höhe wie die Gummi-Elastikplatten. Gummi-Randsteine werden in ein Zementbett verlegt (siehe Abbildung). Das Zementbett sollte ca. 20 cm breit und 20 cm hoch angelegt sein. Formen Sie den Zement um den Randstein entsprechend der unten stehenden Abbildung und stellen Sie sicher, dass die Einkerbung mit Zement gefüllt wird. PU-Kleber SH100 kann zur Verstärkung auf die Seitenflächen der Randsteine aufgetragen werden.
Alle Informationen beruhen auf unserem Erfahrungsstand, sind jedoch ohne Rechtsverbindlichkeit. Wir empfehlen, den Einbau von professionellen Fachkräften z.B. Garten- und Landschaftsbauer durchführen zu lassen.
APESA AG, Steinackerstrasse 35, CH-8902 Urdorf